Der 3. Kongress der „Gesellschaft für die Analyse Menschlicher Motorik und ihrer klinischen Anwendung“ (GAMMA) fand am 6. und 7. März 2020 an der Technischen Universität München (TUM) statt. Zudem wurde vorab am 4. und 5. März 2020 ein Aufbaukurs Ganganalyse im Präventionszentrum am TUM Campus im Olympiapark abgehalten.
Am Aufbaukurs nahmen insgesamt 47 Personen teil, darunter Ärzte wie Neurologen und Orthopäden, Sportwissenschaftler, Physiotherapeute und Orthopädietechniker. Als Referenten konnten Katharina Nirmaier von der Kinderklinik Landshut, Prof. Dr. Sebastian Wolf vom Uniklinikum Heidelberg, Dr. Andreas Kranzl vom Orthopädischen Spital Speising und Prof. Dr. Reinald Brunner vom Universitätskinderspital beider Basel (UKBB) gewonnen werden.
In den Vorträgen wurden folgende Inhalte behandelt:
- Theoretische biomechanische Hintergründe über Kinematik und Kinetik beim Gehen
- Methodisches Vorgehen bei der klinischen Ganganalyse
- Sagittal-, Frontal-, und Transversalebene und deren Bedeutung beim Gehen
- Typische Gangkurven in den Ebenen in den spezifischen Gelenken: „Die Norm“ vs. pathologische Abweichungen
- Fallbesprechungen am Beispiel neurologischer Patienten und deren Gangstörungen
- Praktischer Teil im Lehr- und Lernlabor des Präventionszentrums: Elektromyographie (Elektroden-Positionen, Datenaufzeichnung und Analyse) / Instrumentelle 3D-Ganganalyse (Markerpositionen und Fehlerquellen)
Den GAMMA-Kongress im Kulturzentrum Milbertshofen besuchten insgesamt 150 Teilnehmer_innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Großbritannien. In einem abwechslungsreichen und dadurch ansprechenden wissenschaftlichen Programm wurden an den beiden Tagen insgesamt 32 Vorträge gehalten und 20 Poster präsentiert. Dies entspricht der bisher höchsten Anzahl an eingereichten Beiträgen eines GAMMA-Kongress.
Die Keynotes hielten Prof. Dr. Reinald Brunner und Dr. Bernd Grimm. Brunner präsentierte unter dem Titel „Ganganalyse für die Klinik – was hilft die GA für die individuelle Therapieplanung“ eine kritische, aber motivierende Darstellung zum Stellenwert der Ganganalyse im klinischen Kontext. Grimm befasste sich unter dem Titel „Geht’s raus und spielt’s – tragbare Sensoren zur Erfassung von Aktivität & Bewegung im Alltag für klinische Studien & Praxis“ mit einer komplementären Darstellung zum Stellenwert des Aktivitätsmonitoring der Patientinnen und Patienten im heimischen Umfeld.
Die Veranstaltung klang mit einem Konferenzabend auf der Empore im Augustinerkeller aus, bei dem neue Kontakte geknüpft und bestehende Verbindungen intensiviert werden konnten.
Text: Romy Schwaiger