Nach langer Anreise, endlich in Maastricht in den Niederlanden angekommen. Was nun? Einen freien Platz ergattern und eine kleine Feldstudie zur Verwendung von Hilfsmitteln zur Gangunterstützung im Alter durchführen? Oder doch das André Rieu Konzert umgehen und Maastricht noch vor dem Kongress erkunden?
Letztendlich habe ich mich für zweiteres entschieden.
Als dann der dreitägige Kongress der European Society of Biomechanics startete war ich beeindruckt von der Vielseitigkeit und Interdisziplinarität. Man konnte permanent aus acht parallelen Sessions seine Favoriten auswählen und Vorträge zum Beispiel aus den Bereichen Soft Tissue Biomechanics, Cardiovascular Biomechanics oder Experimental Biomechanics hören. Mein Programm habe ich allerdings viel mehr aus den Sessions zu Sportbiomechanik, Biomechanik der Bewegung und Ergonomie gewählt. So konnte ich viele spannende Vorträge hören, deren Inhalte und Punkte zur Methodik auf meinen Arbeitsalltag übertragbar sind.
Für mich hat sich während des Kongresses immer mehr gezeigt, dass der Fokus in den Sessions zur Gang- und Bewegungsanalyse nicht rein auf der Analyse der Kinematik und Kinetik lag, sondern meist auf einer muskuloskelettalen Simulation. Spannend zu sehen waren die großen Möglichkeiten die die Simulation hier bietet.
Am Tag nach dem Conference Dinner durfte ich Ergebnisse aus meinem eigenen Forschungsprojekt vorstellen (zum Glück war mein Vortrag nicht in der ersten Session des Tages). In meinem 10-minütigen Vortrag berichtete ich von den Änderungen der Kinematik beim Heben und Tragen von Lasten unter Gebrauch eines aktiven rückenunterstützenden Exoskeletts. Gerne würde ich dieses Projekt fortsetzen und Gelenkbelastungen im weiteren Verlauf zum Beispiel mit OpenSim oder AnyBody untersuchen.
Ich bin der GAMMA sehr dankbar für die Gewährung des Reisestipendiums!
Spannende Vorträge, Conference Dinner in unglaublicher Location (Het Bassin, Maastricht), Weiterbildung und Social Networking – es hat sich sehr gelohnt!